Zutgerum und Zutzerem

Das Fest Christi Himmelfahrt wird 40 Tage nach Ostern gefeiert. Der gesetzliche Feiertag wird von vielen auch als Vatertag begangen. Und damit sind beim Thema. Wir nutzen das lange Wochenende und da wir bereits am Dienstag von unserer Nord-Süd-Passage zurückkehrten, liegt es auf der Hand, nach unendlich lang erscheinenden zwei Tagen, die Sachen zu packen, anzuspannen und ein wenig zu verreisen.

Wenn schon, denn schon. Alles was Räder hat: „Mitkommen!“

Wären wir um 1358 ins Emsland gereist, dann hätten wir Big B. höchstwahrscheinlich in Zutgerum oder Zutzerem an der Ems „geparkt“. (Damit erklärt sich auch der zungenbrecherische Titel dieses Beitrags.) Schon 76 Jahre später wäre es dann „unser“ heutiges Sustrum gewesen.

Eines von „gefühlten 1.001“ Sielgraben-Sustrum-II-Brücke-Fotos

Ja, wir sind Wiederholungs-, wenn nicht sogar Intensivtäter. Allerdings ohne hohe Sozialgefährlichkeit. Allein die Häufigkeit unserer Besuche im „Zweistromland“ zwischen Dortmund-Ems-Kanal und Ems mag uns dieser Kategorie zuordnen.

… und im Hintergrund „mein“ Boot nahe des Sielgrabens

A31, AS Dörpen, B401. Nach der Kreuzung B401/Dersumer Straße begegnen sie uns in Scharen: Legionen von Radlergruppen. Christi Himmelfahrt scheint der Zeitpunkt zu sein, an dem sich alle daran erinnern, dass in Keller, Scheune oder Garage dieses zweirädrige und einspurige Fahrzeug, das mit Muskelkraft und durch das Treten von Fußhebeln angetrieben wird, vor sich hindämmert. In Windeseile werden ausreichend Luft und Druck in den Continental Gatorskin® gepumpt. Auf langlebiger und pannensicherer Karkasse, gewappnet für endlose Kilometer sowie abrieboptimierter Laufstreifenmischung geht Mann auf die Piste.

Ein Sänger am frühen Morgen

Für ausreichenden Druck beim „Himmelfahrer“ sorgt das reichlich gebunkerte und durch Gärung aus Malz gewonnene Nahrungs- und Genussmittel Schank-, Voll- oder Starkbier in Kombination mit z.B. Kräuterlikören aus der Gruppe der Halbbitter. Diese „Herrenpartien“ begegnen uns an der Strecke Dersum, Walchum und Sustrum reichlich. Klingt da etwa Neid aus diesen Zeilen? Nein, ich habe Maibock gebunkert. Und sobald die Fendtsche Wohnanlage aufgebaut und das Auto geparkt ist, werde auch ich „die Rückkehr Jesu in den Himmel“ feierlich begehen.

Und dann war es soweit: Seefahrt tut not. Waren es bisher nur Fotos zu Lande und aus der Luft, nun auch „zur See“

Mit uns haben ebenfalls einige andere den Entschluss gefasst, das Emstal zu besuchen. Wie wir brauchten auch sie mit der Natur keinen Termin vereinbaren. Der Campingplatz liegt wie eine Insel inmitten der wunderschönen und ursprünglichen Natur im Emsland. Durchatmen und Energie tanken. An diesem Wochenende wird es genug Sonnenergie sein, die uns in diesem Idyll, das immer wieder neu entdeckt werden will, geschenkt wird.

Im Anhang noch einige Impressionen vom Wochenende:

Die Badestelle aus einer bisher ungewohnten Perspektive
Nicht Rock am Ring, sondern Ring am Boot. Und das schien zu rocken
„Seltsam, im Nebel zu wandern! Einsam ist jeder Busch und Stein, …“ – Im Nebel, Hermann Hesse
„Du schlankes Reh, das du die Menschen fliehst, …“ – Du schlankes Reh, Christian Morgenstern
Angelschnüre
Angelhauptquartier Emstal
Sie darf natürlich nicht fehlen!