Wenn Dummheit quietschen würde

Man vermutet, dass sich das Coronavirus über Fledermäuse und bislang unbekannte Zwischenwirte Anfang Dezember 2019, ausgehend von einem Markt in Wuhan in der Provinz Hubei („nördlich des Sees“, Volksrepublik China. Quelle: wikipedia) verbreitet hat. – Alles weitere kennen und erleben wir. Täglich.

Nicht nur auf der Weide: Schafe. – Walliser Schwarznasenschafe. So viel Zeit muss sein. Ja, Walliser Schwarznasenschafe, da sie aus dem Oberwallis stammen und nicht aus Wales

Apropos „täglich“: Heute besuchte ich einen Discounter und kaufte ein. Nein, kein Toilettenpapier! Ich griff u.a. nach Mandarinen, Ananas, Eiern, Pikkolos, Dinkel Vollkornmehl und einer 14 m langen LED-Lichterkette. Letztere ein Bausatz, der keine Langeweile aufkommen ließ. Einfach einmal an etwas anderes denken als an Maßnahmen gegen das Coronavirus. Ja, ich unterhielt mich aus gebotener Distanz sogar für wenige Augenblicke mit einem Bekannten.

Klopapier – Dieser Tage wie ein Schatz gehütet

An gewohnter Stelle im Discounter, ein wenig verdeckt unter Verpackungsmaterial, gibt es Toilettenpapier.

Ich komme auf den Punkt: Er & sie, beide auffällig getrennt voneinander durch den Wiefelsteder Markt an einer örtlichen Ausfallstraße streifend, „selbstredend“ über das Coronavirus scherzend, dabei stets einen gedankenlos-naiven, um nicht „grottendoofen“ Spruch schreiben zu müssen, auf den Lippen, bewegen sich „Homer & Marge“ in Richtung Kasse 1. Er legt zwei 8er-Pakete auf das Band, sie legt nach: drei Pakete. Und mit Blick auf eine sich nähernde Kassiererin sagt sie: „Ich kaufe immer so viel!“

„Ein Vogel, der ein Lied herausschmettert, hat ein Behagen dabei.“ – Oswald Spengler

Auf dem Parkplatz begegnet mir und anderen Kund*Innen das „5×8×200 dreilagig beladene Paar“ erneut. Beide sind im Begriff in dasselbe Auto zu steigen. Sie werden bemerkt und jemand spricht sie an. „Die Hamsterer“ ringen um Haltung und nach Argumenten.

Als politisch und historisch interessierter Mensch möchte ich spontan eine in einfacher Sprache gehaltene Aussage zu den Themen „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ sowie „Einigkeit und Recht und Freihheit“ treffen. Doch als einst militärisch geschulter „Lagebeurteiler“ treffe ich in dieser intellektuell nur spärlich ausgeleuchteten Situation die Entscheidung: „Nein.“

Ich bin nicht wutentbrannt, aber verdrossen. Und auf einer 1:10-Skala auf 8. – Im später von mir besuchten Getränkemarkt ergibt es sich, dass ich mich einem jungen Mitarbeiter mitteile. Und was antwortet der junge Mann? „Wir könnten viel, wenn wir zusammenstünden.“ – Er hat Friedrich von Schiller gelesen. Und er trifft den Nagel auf den Kopf.