Am Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück zerrinnen die 30 Minuten im Stau, die wir für unsere rechtzeitige Ankunft in Brilon benötigen. So stehen wir bis 14.00 Uhr vor der geschlossenen Schranke des Camping- und Ferienparks und lesen ahnungslos die samstägliche Ausgabe der Nordwest-Zeitung, die wir aus usA (unserem schönen Ammerland) mitgebracht haben. „Warum ahnungslos?“ Ich fasse mich kurz: Der Kühlschrank hängt während unserer Wartezeit am Bordnetz und beschäftigt sich „ausladend“ mit Big B.´s Kraftspeicher.

Wir haben die Mittagspause genutzt und uns bereits einen Platz „Hinterm Schönschede“ ausgesucht. Und es klappt. Die „68“ ist frei und wir bauen unsere Wagenburg auf. Nein, wir versuchen unsere Wagenburg aufzubauen, denn der stets zuverlässige Mover verweigert „entspannt“ den Gehorsam. Wie soll er auch arbeiten, wenn er keinen „Saft“ bekommt? Der Kühlschrank hat die Akkus entleert. „Abteilung halt!“ Irgendwie bugsieren wir Big B. auf den Stellplatz. 200 m² Freifläche allein für uns, Auto und Caravan. Und wir stehen 1,5 m vor einer Hecke und bekommen kaum die Tür auf. – „Wenn das einer sieht, stehen wir morgen auf der Titelseite der „Porträt am Sonntag“!“ Besorgt blicke ich in die Runde.

In der Briloner Fußgängerzone gönnen wir uns im „Venezia“ ein Eis. Nervennahrung, während der Kühlschrank „am Gas hängt“ und die Akkus geladen werden. Und wenn ich die „Leidenschaftlichkeit“ unseres italienischen Kellners beobachte, dann bin ich schneller geladen als unsere mobilen Stromspeicher. Egal, das Eis schmeckt und kühlt das Gemüt.

18.00 Uhr. Wir bauen um. Alles klappt. Big B. steht wie gewünscht auf der Parzelle. Unser Nachbar aus „BOT“ wünscht uns einen guten Abend. Wir kommen ins Plaudern. Die Hunde gesellen sich zu uns. Beide nicht angeleint. Ja, ich weiß! Und dann geht es ganz schnell: Der Rüde will das Frollein beeindrucken. Luna gefällt dies überhaupt nicht. Kampfknäuel. Sehr lautes Kampfknäuel. Beherzte Griffe ins Geschehen. Hunde trennen. Eine gute Stunde später verlassen der Platznachbar und ich ärztlich erstklassig versorgt die Notfallaufnahme des „Maria hilf“-Hospitals in Brilon. – „Einfach tierisch“, stellen wir gemeinsam und gelockert fest und wünschen uns weiterhin schöne Tage im Sauerland.

Wir haben einen sehr großen Stellplatz. 150 m². Parzelliert und mit einer höheren Buchenhecke umgeben. Das Gelände ist fast gleichmäßig, wir benötigen, „um in die Waage zu kommen“, zwar die Auffahrhilfen, aber eben nur ein wenig.

Wir besuchen den Hillestausee bei Winterberg, lassen Winterberg selbst natürlich nicht aus und fahren auf „Kahler Asten“. Letzterer ist gewissermaßen die im Rothaargebirge höhergelegte Lüneburger Heide. Ist sie einen Besuch wert? – Meine Meinung soll hier und heute nicht ausschlaggebend sein.

Seit Samstag unterwegs, beginnt unser „richtiger“ Urlaub erst morgen. Wir befinden uns also noch im „normalen“ Wochenende. Was stören uns daher ein Hund und dessen Frauchen, die „über uns“ in einem Chalet wohnen? Wir haben auf dem terrassenförmig angelegten Gelände einen wertigen Platz der „Kategorie D“ gemietet, aber unsere nicht gerade schmächtige Rechnung ohne ein nahezu regelmäßig bellendes Tier und dessen beharrlich und über jeglichen Humbug ausdauernd lachende Frauchen gemacht. – Irgendwann wird auch den beiden die Luft ausgehen.

Unser nächstes Ziel ist Hannoversch Münden. Die knappen 120 Kilometer dorthin „packen wir mit links“. Nachdem unsere bestellten und bereits bezahlten Brötchen im Briloner „Brötchenraum“ unauffindbar sind, später stellt sich heraus, dass unsere Bestellung vergessen wurde, fällt uns der Abschied in Brilon nicht schwer. Ich denke, dieser Platz wird früher oder später ohnehin ein überwiegend von Mobilheimen besetztes Gelände werden. Der reisende Caravaner, und diese Erkenntnis meine ich an den z.B. zu wenigen sowie rein mobilen bzw. Containermodulen für die sanitären Anlagen zu erkennen, spielt hier bald eine bedeutungslosere Rolle.

Hannoversch Münden. Über die Löwenbrücke erreichen wir den Oberen Tanzwerder, eine Insel in der Fulda. Nicht weit von der Stelle entfernt, an der sich Werra und Fulda vereinen und von nun an als Weser gemeinsam ihren Weg in Richtung Nordsee gehen, werden wir die kommenden Tage „zelten“.

Platz 85 unterhalb der Pionierbrücke gehört vorübergehend uns. Von hier aus ist es ein Katzensprung in die historische Altstadt mit der St. Blasius Kirche, dem Sterbehaus des Dr. Johann Andreas Eisenbarts, der historischen Werrabrücke und dem Renaissance-Rathaus mit Glockenspiel und Figurenumlauf.

Vor lauter geschichtsträchtigem Hintergrund wollen wir aber nicht außer Acht lassen, dass es in Hannoversch Münden auch „Zweigstellen“ der österreichischen, asiatischen, griechischen, türkischen, italienischen und deutsch-kreativen Küche gibt. Wir werden etwas nach unserem Geschmack finden. Ganz sicher! – Nachtrag: Wir bleiben Selbstversorger, schaffen aber den Besuch einer italienischen Eisdiele.

Am Morgen sehen wir uns die Hannoversch Mündener Wallanlagen und den Forstbotanischen Garten an. Eine interessante Hängebrücke führt vom Unteren Werder über die Fulda „auf´s Festland“ bei Alt- und Neumünden. Von hier aus wäre es eine Kleinigkeit, die Tillyschanze mit ihrem 25 m hohen Aussichtsturm zu erreichen. Wie gesagt, wäre. Wäre diese Hängebrücke nicht aus baulichen Gründen gesperrt.

So wählen wir die „Rehbein Linie Kassel“ und lassen uns vom Schiffsanleger Weserstein in einem zweiten Versuch, der erste scheiterte um 11.00 Uhr mangels Fahrgästen (mindestens 15 Erwachsenen muss der Sinn nach einer Passage stehen), schiffstouristisch auf der Fulda kutschieren.

Wir haben zwei Übernachtungen in Zorge eingeplant und kommen nach kurzer Fahrt im Naturpark (Süd-)Harz an. Erfahren haben wir von diesem Platz von Sandra, einer Nachbarin im heimischen Wiefelstede. Und da liegt es natürlich auf der Hand, diesen auch einmal zu besuchen. – Wir sind ja nicht neugierig, aber wissen wollen wir schon, wo die „Nachbarschaft so gern kampiert“.

„Es grüne die Tanne, es wachse das Erz.“ – Der Harz ist traditionell eine Bergbauregion. Und da komme ich und möchte mal eben die Heringe, wie gewohnt mühelos, ja, „widerstandslos“, in den Boden treiben. Ein ebenso hübscher, wie sinnloser Versuch. Hier ist schwerstes Gerät, an das ich nicht gedacht habe, gefragt. „Wo bitte ist der nächste Baumarkt?“ Im „Bau-Aktiv“ in Ellrich werde ich fündig: Hi.-Force-Tellerschrauben und das dazugehörige Bit in Industriequalität. Und nicht nur eines davon, nein, gleich drei. Man weiß ja nie. Schrauben so reichlich und so mächtig, ich könnte einen Sattelschlepper damit festsetzen. Der Akkuschrauber ist bereits geladen, es könnte also losgehen. Wäre da nicht der ambulante Fleisch- und Wurstwarenhändler vor dem Discounter neben dem Heimwerkerparadies. Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf: Waren bis eben Knacker noch Knacker und Bratwurst, Bratwurst, ab jetzt ist alles völlig anders. Ich werde vom Schlachtermeister persönlich und umfassend aufgeklärt, welche Wurst im Harz wie heißt. Davon allerdings jetzt zu berichten, wäre eine Episode für sich.

Gleich um die Ecke zum Campingplatz liegt die Klosterruine Walkenried mit dem ganzjährig geöffneten Museum. Auch einen zweistündigen Rundgang entlang des Kunzenbachs um den Kellerkopf (562 m) und durch das Kleine Tränketal lassen wir natürlich nicht aus.

Luna ist begeistert, denn so viele Wildwechsel hat sie auch im Ammerland bisher nicht entdecken können und wir sind bester Laune, denn die Wanderwege sind sehr angenehm zu meistern. – Da war es in Österreich schon „senkrechter“, da „hingen wir quasi in der Wand, hingen an einer Hand an brüchigen Felsübersprüngen und wehrten mit der anderen die gefährlichen Angriffe der Steinadler ab“ oder (fast) so ähnlich. Naja, beinahe jedenfalls.

Seit dem Morgen versammeln sich Regenwolken um den Kellerkopf und auch das 188. Zorger Schützenfest schlägt seine Zelte vor dem Campingplatz „Im Waldwinkel“ auf. Nichts gegen Niederschlag und heitere Feste, aber spontan fällt uns ein, dass wir schon immer einmal nach Hösseringen in die Lüneburger Heide wollten.

Hinter Gifhorn verjüngt sich die bis dahin vierspurige Bundesstraße 4 auf eine Fahrbahn für jede Richtung. Längst haben wir den 60 Km/h-Engpass erreicht, als sich der stets zuverlässig agierende „Quotenblödel“, wie man mindestens ein Exemplar seiner Kategorie auf jeder Fahrt antrifft, über die durchgezogene Mittellinie inklusive der dazugehörigen Sperrfläche an uns vorbeidrängt und sich nun ungehobelt-hemmungslos in den von mir gewahrten Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zwängt. Gemeinsam mit und in unserer Reisegesellschaft hinter den vier mit 60 Km/h ziehenden LKW genießt dann auch dieser Hein Blöd die B4 bis Sprakensehl (ca. 30 Km). Hier biegt er ohne weiteren „Boden erkämpfen“ zu können ab und auf zu neuen Taten.

Das Gesetz der konstanten Gemeinheit gebietet es, dass wir, ähnlich wie in Brilon, 20 Minuten nach dem Beginn der „Mittagsruhe“ am Hardausee vor der geschlossenen Schranke und der nicht geöffneten Rezeption stehen. Dieses Gesetz kennend und anzuwenden wissend, haben wir aber schon während der Anreise telefonisch angefragt, ob wir die verbleibende Wartezeit von 1:40 Stunden für eine stille Platzerkundung nutzen dürfen. Wir dürfen und finden schnell einen Stellplatz. Für uns sehr ungewöhnlich, haben wir uns heute in einer Allee an die dortigen Dauercamper angelehnt. Vermieden wir bisher auf Grund der manchmal etwas überbordenden „Experimentierfreude“, wie sie auf Saison- und Dauerplätzen bisweilen ausgelebt wird, so finden wir unseren Argwohn nach wenigen Stunden leider bestätigt. Zukünftig werden wir wieder aus achtbarer Entfernung die sehr extravaganten gärtnerischen sowie die epochalen baulich-experimentellen Konstruktionen von Remisen, Schuppen, Einstellkammern und Verschlägen „bewundern“.

Zorge im Südharz liegt bereits entlegen, aber Hösseringen, im grünen Tal des Flusses Hardau gelegen, ist schon eine Nummer für sich: Von Suderburg kommend, geht es einmal in die Runde und zurück über den Ort Räber findet man sich wieder in Suderburg. Eine Rundfahrt durch die Heide. Allerdings ist man um drei Erfahrungen reicher, wenn man die Gelegenheiten nutzt. Es gibt einen 700 m langen und bis zu 110 m breiten Stausee, ein Museumsdorf mit 27 ländlichen Gebäuden und den Landtagsplatz, eine Waldlichtung auf der in der Zeit von 1532 bis 1652 die Landtage des Fürstentums Lüneburg stattfanden.

Kartenkundige Besucherinnen und Besucher entdecken auf der Karte der Heideregion zwischen den Städten Walsrode, Uelzen und Celle drei Speergebiete bei den Ortschaften Bergen, Munster und Faßberg. Ja, wer hier wohl um die Jahrtausendwende übte? Wer hier wohl wochenlang mit zum Teil sehr gehoben-anspruchsvollen Soldatinnen und Soldaten inklusive hochmobilem Radar, Startgeräten und Lenkflugkörpern im Gelände lag und die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland tapfer zu verteidigen übte? Oft im Kreis intellektuell ganz besonders „heller“ KameradInnen und naseweis-vorwitziger Besuchergruppen aus gehobeneren militärischen Laufbahnen oder „Auszubildenden“, die diese „mal eben“ einzuschlagen beabsichtigten. Im Vorfeld vernachlässigten einige allerdings sehr gern, dass ihre ganz persönliche Eignung, Leistung und Befähigung entscheidende Pfeiler einer angestrebten Karriere bildeten. – Zu lange ist es her und zu zahlreich waren die Einsatzübungen und Lehrgänge, die ich hier er- und durchlebte. Und die heute niemanden mehr interessieren. Oder soll ich über Gefechtsschadenschnellinstandsetzung oder erst spät pubertierende, altkluge, potentielle OffizieranwärterInnen referieren? Wohl kaum!

Der vorhergesagte Regenguss kündigt sich mit ersten leichten Tropfen, die sachte auf Big B.´s Dach rieseln, an. Die beste aller Ehefrauen und das Frollein erkunden seit zwei Stunden das Museumsdorf Hösseringen mit dem reetgedeckten Brümmerhof. Das Rieseln wird energischer und ich verstaue die Klappstühle und weiteres dies & das in den Staufächern. Die Markise inkl. „Anbau“ haben wir erst gar nicht ausgefahren. Kaum habe ich diese Arbeiten beendet, kracht der Regen hemmungslos aus allen Wolken. Sintflut. Ich sitze im Wohnwagen und halte nach der weißen Taube mit dem Ölzweig im Schnabel Ausschau. Gleichzeitig hoffe ich, dass die Beste und das Frollein einen schützenden Unterschlupf gefunden haben. – Leider ist dies nicht der Fall. Mit der zweiten allgewaltigen Flutwelle der Hösseringschen Springflut von 2019 werden sie samt Fahrrad auf den Platz gespült: „Handtücher! Handtücher! Föhn!“

Die letzte Etappe unserer Reise soll einmal mehr Güster am Elbe-Lübeck-Kanal sein. Wir werden die etwas mehr als 100 Km dorthin unter Umgehung des Gesetzes der konstanten Gemeinheit in Angriff nehmen und hoffentlich vor der von einer geschlossenen Schranke begleiteten Mittagpause in der Freizeitwelt eintreffen. Wenn es dann auch noch mit einem unserer Lieblingsplätze am Kanal klappt, wäre, nach den gestrigen abenteuerlich anmutenden sintflutartigen „Überschwemmungen“ in der Heideregion, wieder alles in trockenen Tüchern.

Ich nehme es vorweg: Wir erreichen Güster vor der mittäglichen Ruhe und einer unserer Lieblingsplätze steht uns ebenfalls offen. Aber, was wäre unser Ausflug ohne Geschichte: Irgendwann geraten wir im Zuge der Bundesstraße 404 in einen Baustellenbereich. Die gesonderte Spur für die nächste Abfahrt wird exakt angekündigt. Kein Problem, denn wir müssen die B 404 erst bei der nächsten Abfahrt verlassen. Stählern auf den deutschen Schilderwald vertrauend, fahre ich in der verbleibenden Spur weiter. „Angeschmiert mit Klopapier!“ Auch für „unsere“ Abfahrt hätte ich bereits die „Überholspur“ verlassen müssen. Schlagartig putzt mich die Stimme unserer Frau Prof Dr Navi-TomTom herunter: „Wenn möglich bitte wenden, … Du Schnarchnase!“ Ich strafe sie mit Nichtachtung. Nun verändert Frau Prof Dr nicht nur den Tonfall, sondern auch noch unsere Ankunftszeit. Brenzlig-bedrohliche 12.40 Uhr schleudert sie uns rücksichtslos auf das Display. Um 13.00 Uhr schlägt in Güster das Gesetz der konstanten Gemeinheit zu, d.h. „Schranke dicht!“.

Längst hat „die Beste von allen“ den Dialog mit Frau Prof Dr beendet und lässig den Straßenatlas gezückt. Gewohnt souverän leitet sie uns von der B 404 über die B 209 und so manche Nebenstraße entlang der Elbe nach Tespe, Avendorf und Artlenburg. Ortschaften, deren Namen ich heute das erste Mal höre. Bei Hohnstorf überqueren wir die Elbe in Richtung Lauenburg, um die Stadt sofort wieder über eine Brücke des Elbe-Lübeck-Kanals zu verlassen. Den Kanal kennen wir, allerdings fahren wir nun auf der falschen Seite der Wasserstraße. Ich weiß, dass es in dieser Gegend kaum Brücken über den Kanal für unsere augenblickliche Gewichtsklasse gibt, aber die Beste belehrt mich eines Besseren. Auf einem für uns erlaubten, aber überwiegend als Radwanderweg genutzten Weg, rollen wir in Richtung der Dörfer Lanze und Zweedorf, um dann plötzlich bei Dalldorf, wieder so eine Weltstadt im Lauenburgischen, den Elbe-Lübeck-Kanal auf einer „extrem historisch anmutenden“ Brücke erneut zu queren. Warum denke ich in diesem Moment an Schwimmwesten und Rettungsboote? Begegnet uns auf dieser Strecke nun ein Minirad, ein Bobbycar oder Skateboard, wie sollen wir jemals aneinander vorbeikommen? Doch alles geht gut. Wir erreichen Büchen, fahren weiter bis Roseburg, biegen hier ab in Richtung Prüßsee und stehen um 12.32 Uhr an der Güsterschen Rezeption. – Es geht eben nichts über ein gut gegliedertes Zeitmanagement … und die beste aller Kartenleserinnen.

Unser Kühlschrank erreicht den Status „Weltall“: Jeder Griff geht ins Leere. Im Frischmarkt Büchen (Edeka) sorgen wir für Abhilfe. Von „E“, wie Erdbeeren bis „Z“, wie Zott Sahnejoghurt landet so einiges im Einkaufswagen. Nun wollte ich nicht mit „D“ beginnen, denn welcher Eindruck könnte entstehen, hätte ich zuerst Dithmarscher Pilsener genannt? Dafür begann der gestrige Abend mit „C“, dem Chios Teller in der Taverne Inos, wie schon so oft erwähnt, „unserem Griechen“ in Güster. Und er endete mit „X“, dem Rotwein Xiros. Dazwischen stellten sich auch einige „O`s“ ein, wie zum Beispiel Oliven …

Mit einem „KK“, wie Kampfknäuel könnte demnächst der fortgesetzt störende Besuch eines zu lässig-unbedachten Basset Hounds enden. Den Burschen interessiert es ebenso wenig wie sein Herrchen, dass Luna über seinen wiederholten und nicht angeleinten Einbruch in ihr Revier „never ever amused“ ist. Es ist immer wieder enervierend, in welch stoischer Ruhe sich manche „arglosen“, sowohl menschlichen, als auch tierischen Zeitgenossen durch die Welt bewegen.

Abreisetag am Elbe-Lübeck-Kanal (E-L-K). Nein, wir bleiben noch, aber „Frau und Herr GTH“ und die junge „Familie AG/CH“ reisen heute ab. Letztere wird auch heute morgen vom jüngsten Schweizer Eidgenossen Tom ganz schön auf Trab gehalten. Der kleine Mann weiß sehr wohl, „wie der Hase (in Person der Eltern) läuft“. Insiderinformationen lassen uns wissen, dass wir nun bis Donnerstag allein auf weiter Flur die Komfortplätze 1 bis 32 belegen werden. Luna ist begeistert, hat sie doch längst „Toben im gesamten Einzugsbereich“ in den heutigen nachmittäglichen Dienstplan aufgenommen. Früher geht es nicht, denn gleich fahren wir nach Büchen zur Eisdiele unseres Vertrauens. Wir hoffen, auf dem Weg dorthin, die Nachkommen einst entflohener Nandus bei Siebeneichen zu sehen. Manchmal klappt´s, manchmal eben nicht. Genauso verhält es sich immer wieder einmal mit den Kranichen von „gegenüber“ (in Höhe des Dorfes Göttin): Wir hören sie täglich, aber zeigen wollen sie sich nicht. (Nachtrag: Am Abend des 17.07. werden wir von zwei Paaren im Tiefflug über den Elbe-Lübeck-Kanal für unsere Geduld belohnt.)

Wir sehen die Nandus wieder nicht. Dafür in weiter Ferne zwei Kraniche und zum Greifen nahe, Graugänse, Enten nebst Nachkommenschaft und zwei Störche. Die Fähre in Siebeneichen liegt wie gewohnt vor Anker. Wir geben die Hoffnung nicht auf: Eines Tages wird sie uns demonstrieren, dass sie sich auch in das tiefe Wasser des Kanals traut. In Büchen genehmigen wir uns in der umgebauten Eisdiele Bachmann zwei fürstliche Eisbecher. Nein, keine Fürst Pückler-, sondern einen Nuss- und einen Schwarzwaldbecher. Beide mit Schuss. Wir haben sie uns redlich erstrampelt. Unseren Rückweg verlängern wir über Siebeneichen, sehen uns hier die Kirche an und fahren über Neugüster zurück an den Prüßsee. Das Frollein hat es sich mittlerweile in ihrem Lunamobil bequem gemacht. Da spart sie ihre Kräfte an den „Bergen“ vor Neugüster und ich merke die zusätzlichen 22 Kg, die ich nun plötzlich im Schlepp habe, kaum. Oder wie lautet das Synonym für „mühevoll“?

Bevor es morgen wieder in Richtung Ammerland geht, „satteln“ wir noch einmal die Fahrräder und fahren über Roseburg nach Wotersen. Das barocke Schlossgelände Wotersen aus dem Jahr 1736 ist zwar nicht immer und für jeden zugänglich, aber in den Jahren 1987 bis 1990 lieferte die damalige Kult-TV-Serie „Die Guldenburgs“ den einen und anderen Eindruck und Einblick in den einstigen Besitz der adligen Familie Bernstorff. Und über den Zaun bzw. die Mauer kann man ja einmal einen unauffälligen und vorsichtig-respektvollen Blick wagen. Heute ist das Gut Wotersen eine „eventlocation“. – Und: Es lohnt sich auf alle Fälle die Gaststätte Hans Heitmann, geführt von Frau Anke Asmus, im Haus 7 in Wotersen zu besuchen.

Es ist wieder einmal so weit. Wir tauschen noch einmal unsere Gedanken mit unserer „langjährigen“ Platznachbarin Frau Z. aus HH aus, verabschieden uns von ihr und freuen uns auf ein Wiedersehen im Herbst. Mit leichten „Verkehrs-flussverzögerungen“ in den nicht mehr wegzudenkenden Hamburger und Bremer „Fernverkehrsstraßenbaustellen-bereichen“, was für Worte, erreichen wir usA (unser schönes Ammerland). – In Gedanken richten wir uns schon auf unsere nächste Reise mit dem Fluchtfahrzeug (Big B.) und dem Frollein Luna ein.

Zur Erinnerung an unsere Schulfreundin:
