Momentan haben wir leider nur am Samstag/Sonntag (Sa/So) die Gelegenheit, in Sustrum (in Su) zu „zelten“. – Wir machen das Beste daraus:

Lange bevor Lunas bernsteinfarbene Augen uns hypnotisieren und zum Aufstehen „zwingen“, ist es heute Luscinia megarhynchos, die mit ihrem sehr abwechslungsreichen und schmetternden Gesang den alten Emsarm erfüllt. Nur etwas größer als ein Sperling, ist sie noch vor allen anderen Bewohnern des Unterholzes zu hören. Ihr Name ist verpflichtend und kommt nicht von ungefähr: Nachtigall.

Lange vor der Amsel, dem Rotkelchen und den zahlreichen Teich- oder Sumpfrohrsängern, wer kann letztere schon eindeutig unterscheiden, singt die Nachtigall ihr Lied. In dieser Woche soll sie bereits schon ab 21.00 Uhr zu hören gewesen sein, weiß unser Platznachbar zu berichten.

Luna beeindruckt dies alles nicht besonders und so beschließt sie an diesem Morgen ab 05.50 Uhr intensiv zum zeitigen Aufbruch zu gähnen, japsen, hecheln und zu „quaken“. Sie ist eine Meisterin des Weckens. Jeder technisch noch so durchdachte und ausgereifte Reisewecker könnte sehr viel von ihr lernen. – Wäre er nicht ein strombetriebener und blutleerer „Knirps der digitalen Revolution“.

Noch hängen Nebelschwaden über der Ems und über den anliegenden Feldern. Erste Angler stehen am Ufer und versuchen ihr Glück. Wir drehen wieder einmal unsere frühmorgendliche Runde. Am gegenüberliegenden Ufer haben sich zwei Pferde sehr fotogen und mit Blick zu uns in Szene gesetzt. Natürlich werden auch sie von mir am heutigen Morgen „für die Ewigkeit“ ins Bild gesetzt.

Luna läuft an der Leine, die Brut- und Setzzeit verlangt dies. Dementsprechend schwierig ist es, mit ruhiger Hand zu fotografieren. Ständig zieht das Frollein, stets eine neue Witterung in der Nase, voran. Es ist momentan nicht nur untersagt, es wäre auch ein großes Risiko, sie heute frei laufen zu lassen. Zu viele Enten brüten am Ufer des Dortmund-Ems-Kanals.

Ein paar Aufnahmen sind mir dennoch gelungen. Denke ich …





