„Quer durch den Garten“

Das Ostereiersuchen fiel in diesem Jahr Covid-19 zum Opfer. Also greife ich wahllos in eines der Regale, „schnappe“ mir irgendeine Fliegerhorst-Oldenburg-Foto-DVD und lasse mich militärhistorisch überraschen: „Gebäude III, 2003/04. 542 Aufnahmen“.

Keine Bange! Ich zeige nur einige wenige. Ohne inneren Zusammenhang und „nur mal eben so“.

Ein bereits im September 2004 langsam, aber sicher in sich zusammenfallendes Feldhaus hinter dem Bürogebäude 19

Zu diesem Feldhaus (s.o.) führte ein schmaler Steg über einen kleinen Teich. Die Legende berichtet von interessanten Gegenständen, die „Mann“ nach geselligen Abenden aus dem Wasser fischen musste. Tatsächlich sollen Gäste das Feldhaus „kopfüber“ betreten haben. – Wenn Sie wissen, was ich meine.

Gebäude 105. Ein Bürogebäude aus dem Jahr 1948

Auf dem Weg zur Westwache, die „den Weg zur „Englischen Siedlung“ freigab“, kam man nicht nur an der auf dieser Aufnahme „unsichtbaren“ Tankanlage, sondern auch am Gebäude 105 vorbei.

Gebäude 109 (rechts) und Gebäude 103 (Truppenküche, Mannschaftsheim (Heimbetrieb, Kantine))

In den 1980er Jahren traf ich mich mit meinem Bruder, der in der LwWerft 61 seinen Dienst als Grundwehrdienstleistender versah, noch in der Truppenküche und Kantine (Geb. 103). In den 2000er Jahren rollten mein Sohn und ich auf unseren „Inlinern“ durch die inzwischen aufgegebene und dem Verfall preisgegebene Liegenschaft. Mein Sohn im Rahmen eines „Truppenbesuchs“ und ich im Zuge der dienstlich befohlenen Sportausbildung. Unterrichtthema: „Steigerung der aeroben Leistungsfähigkeit“.

Gebäude 120. „Bürogebäude“. 1959

Hätte dieses Haus sprechen können! – „Männlichkeitsrituale oder die Suche nach der männlichen Identität“ könnte ich meine autentische Kurzgeschichte, die ich aus den bunten Erzählungen heutiger „Ur-Reservisten“ sprießen ließe, betiteln. – Könnte ich, werde ich aber nie.

Gebäude 152. MMS. Munitionmontageschutzgebäude. 1988

Da wir den gültigen Sperrzonenausweis nicht zur Hand haben, bleibt uns nur der „Blick aus der Ferne“ auf das Geb. 152.

Geb. 152. MMS

Die Tankanlage 1 (Bild unten) in der Nähe der Hauptwache an der Alexanderstraße. Über Ofenerdiek rollten die Züge auf der „Braker Bahn“ nach Oldenburg.

Ein Blick von der Tankanlage 1 in Richtung Shelter 16 und 17

Im Jahr 2004 stieg ich um 08.15 Uhr über den Zaun. Diese Anlage hat mich vom ersten Tag an interessiert. – Modellbahner. Typisch.

Hier wurde „abgefüllt“

Natürlich verlief die Nato-Pipeline zwar „über“ den, aber hier doch unterirdisch, ehemaligen Fliegerhorst Oldenburg in Richtung Wilhelmshaven.

Pumpenhaus. Geb 168. 1961

Und da sich gegen Ende des FlgH OL viele nicht gerade sehr oder besser überhaupt nicht für die Historie des Fliegerhorstes interessierten, hatte ich die Chance, die Post der Royal Air Force an den Manager des ASTRA Cinemas zu finden.

Fundsache

Das ehemalige ASTRA Cinema und spätere Truppenkino (Geb 171) auf dem Fliegerhorstgelände. Daneben befand sich das Freibad (Geb. 71). In den letzten Jahren des Fliegerhorstes konnten sich darin wenigstens noch die Diensthunde abkühlen. Alles inzwischen Geschichte.

Geb. 171 Truppenkino. 1947. Wer hat´s gebaut? Die Royal Air Force

Der Lokschuppen (Geb. 173) aus dem Jahr 1963 ist die heutige Endstation für die bildliche Rundfahrt über das ehemalige Fliegerhorstgelände. – 1963. Wir erinnern uns: John F. Kennedy wird in Dallas aus einem Hinterhalt heraus ermordet. Ludwig Erhardt löst Konrad Adenauer ab. Vorher unterzeichnet Adenauer aber noch den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag.

Geb. 173 und Geb173a. Beide aus dem Jahr 1963

Es ist seltsam, aber ich erinnere mich an den Moment jeder einzelnen Aufnahme, die ich hier zeige. Genauso geht es mir bei den „Bildern“ aus meinem FlgH-OL-Archiv. – Und ganz besondere, frühere Moleskin-, später Flecktarn-Situationen aus meinen Oldenburger Jahren von 1992 bis 2006, begleiten mich hin und wieder noch einmal im Geiste. – „Es sind nicht alle Menschen liebenswert.“ Sigmund Freud. (Das Unbehagen in der Kultur (1930)).