Sturmtief Sabine lässt unseren heutigen Spaziergang durch Feld, Wald und Flur sehr kurz ausfallen. Das Frollein und ich wählen den Weg durch den kleinen Wald und den Hörner Diek. An den Regenrückhaltebecken halten wir inne und zählen die Teichhühner, Enten und Gänse. Der Kormoran glänzt heute durch Abwesenheit.

Sehr gern würde Luna den Makrozensus (Volkszählung) persönlich unter Verzicht einer Leine wahrnehmen. Ich erkläre ihr, dass die Sorge um ihr Wohlergehen, die „stürmische Sabine“ und nicht zuletzt einschlägige Bestimmungen, mich daran hindern, ihr ein „Leinen los!“ einzuräumen.
Sie versucht, mich in eine Diskussion zu verstricken. „Sag´mal, ein Oxymoron als Contradictio in adiecto, also, diese Sonderform des Oxymorons. Hier besteht die sogenannte Stilfigur, sofern ich mich nicht irre, doch aus einem Adjektiv und einen Substantiv und nicht aus einem zusammengesetzten Wort, oder?“

„Ja, liebes Lunchen, so ist es. Bei der „Hassliebe“ zwischen Autor und Kritiker handelt es sich z. B. um ein typisches Oxymoron. Und wenn ich Deinen Versuch, mich von der Leinenpflicht am Hörner Diek abzulenken, als „teuflich gut“ bezeichnen würde, so läge in diesem Fall ein klassisches Beispiel für die Sonderform des Oxymorons, ein Contradictio in adiecto, vor. Ein Widerspruch in sich oder unmittelbarer Widerspruch.“
Wieder einmal ein ganz besonders raffinierter Trick, der Kleinen Münsterländerin. – Aber nicht mit mir.