Es war irgendwann zwischen dem 1. August 1979 und 1. Oktober 1980. Damals in einem Flugabwehrraktenbataillon in der Wesermarsch als Unteroffizier im Feuerleitbereich und dort im Radarmessstand einer NIKE Hercules Batterie im 48 und 72 Stunden-Schichtdienst eingesetzt, „trudelte“ ich nach unserer Ablösung mit meiner Kampfbesatzung im Unterkunftsbereich der Kaserne ein. Es war „High Noon“ (12 Uhr mittags), aber es war nicht der britisch-US-amerikanische Schauspieler Cary Grant (1904 – 1986), der gerade an unserem Bus vorüberging, es war unser Batteriechef. „Da ist er ja! Der Stocki mit seinen Schweinebacken.“, sagte er lächelnd im Vorübergehen.
Eine Unmöglichkeit, eine unüberwindliche Beleidigung, ein beispielloser Affront und eine unentschuldbare Beschimpfung? Nein, nichts davon. Für viele der Grund, die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages auf den Plan zu rufen. Damals haben wir gelächelt, denn wer ihn kannte, der wusste, dass er genau das Gegenteil mit seiner Begrüßung sagte: „Schön, Euch alle gesund und munter zu sehen. Ich freue mich.“
Ein Chef für den Offenheit, Ehrlichkeit, Transparenz und Vertrauen keine Floskeln waren. Ein Chef, der keine Entscheidungen fürchtete und der uns vertraute, der Aufgaben ohne ständige Kontrolle delegierte, der … Ich könnte die Liste sehr stark erweitern, belasse es aber bei dem einen Satz: „Er war ein sehr Guter!“ – Da sind plötzlich so viele Anekdoten, die in meinem Gedenken an ihn erwachen.
Vor einigen Tagen ist er verstorben und ich glaube nach den Abschieden von „Mecki“, „Hacky“, „Kuro“, „Jochen“ und vielen anderen wieder einmal mehr an den Satz:
„Die Besten gehen viel zu früh.“