Noch ´ne Erinnerung

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Wiefelstede. Kirchweg. Dingsfelder Weg: Ammerländer Örtlichkeiten, die mich zum (Nach-)Denken anregen. Und zwar zur Erinnerung an das oberbayrische Tegernseer Tal: An Rottach. An Oberach. An den Lohbichl. An die Glaslstraße. Und an die Zündapp Combinette 423 meines Großvaters.

Der Kirchweg zwischen Eisen- und Stahlstraße

„Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen“, sagte schon Aristoteles, der griechische Universalgelehrte. Und nun möchte ich auch die „zweite Hälfte“ meiner Erinnerungen und die damit verbundenen „Verknüpfungen“ liefern:

Am Dingsfelder Weg

Ganz oft, eigentlich jedes Mal, wenn ich den Kirchweg zwischen der Eisen- und der Stahlstraße entlang gehe, erinnert mich dieser Weg an den Feldweg zwischen dem Lohbichl und der Glaslstraße in Oberach (Rottach-Egern am Tegernsee). Ich war damals fünfjährig und allmorgendlich auf dem Weg zum „Modregger“ und holte Brötchen (Semmeln) für die Familie. – „Die bairische Sprach is fia mi imma de Semme – und nia des Brötchen.“ (Stephanie Mercier, Redaktion Lokales „TZ“, München)

Dingsfelder Weg im Jahr 2008

Und wenn das Frollein und ich heute den Dingsfelder Weg entlang laufen, den Hof V. passieren und mir dieser Duft von Stallluft in die Nase steigt, spätestens dann sitze ich wieder auf dem Gepäckträger der Zündapp Combinette 423 meines Großvaters. Die nackten Füße möglichst weit vom rotierenden Hinterrad und der noch viel gefährlicheren Kette fern haltend, sind wir auf dem Weg zu einem Bauern im Rottacher Ortsteil Gasse oder Sonnenmoos. Ich kann mich an den genauen „Flecken“ nicht mehr erinnern. Aber der Stallgeruch! Dieser „Duft“, wie er mir fast täglich auf dem Dingsfelder Weg „begegnet“, ist immer noch gegenwärtig. Und in Gedanken reiche ich dann wieder die verbeulte Aluminiummilchkanne durch das kleine, zur Straße gelegene, vergitterte Fenster.

Vor 12 Jahren am Dingsfelder Weg

Vor wenigen Tagen verstarb in Dingsfelde Herr V. Ich erinnere mich gern an die Gespräche, die ich mit ihm immer wieder einmal führte. Da war zum Beispiel die Geschichte, wie er auf seine ganz eigene Art im Wald gefundene Tierschädel präparierte. Und wenn mir nun wieder der „Dingsfelder Stallgeruch“ in die Nase steigt, denke ich nicht nur an meinen Großvater „Opa Bayern“, sondern auch gern an ihn zurück.

Fund im Wald