Naturpark Lauenburger Seen

Zwar nicht durch die lockende Bootsmannsmaatenpfeife unterstützt, doch eindeutig geht das Kommando: „Reise, reise“ an die beiden Caravanspiegel, die sich gern einmal in der Kajüte des Fliegenden Holländers verstecken, um sich so von ihrem „Rückschau gewährenden Arbeitsplatz im Außendienst“ fernzuhalten. Nicht noch einmal! Und schon gar nicht: noch einmal mit mir! – Weit vor der Abfahrt übernehmen „die Burschen“ ihren Dienst und warten brav auf das Startsignal.

„Die beste Ehefrau von allen“, ich weiß immer noch nicht, wann Ephraim Kishon die meinige kennen lernte, erledigt ihre Aufgabe als Quartiermeisterin gewohnt bravourös. Und so ist auf unserer Reise auch die einzigartige Küchenmaschine, mit der wir neue kulinarische Wege gehen und gleichzeitig Zeit und Aufwand sparen, dabei: der Thermomix TM 31®. Leistungsstark, vielseitig und innovativ wird er uns beim Kochen viel Arbeit abnehmen.

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Wir rollen. Noch wissen wir nicht, dass wir nach 227,65 Km und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 78,6 Km/h unser Ziel im Naturpark Lauenburgische Seen, den Ort Güster, erreichen werden. Güster? Wie kommt man auf die Idee, an den Prüßsee zu reisen?

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Die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 und somit Joachim „Jogi“ Löw und seine Mannen zeichnen hier verantwortlich. Nicht, dass ich die Herren nicht mag, aber die Ballsportart, bei der zwei Mannschaften mit dem Ziel gegeneinander antreten, mehr Tore als der Gegner zu erzielen und so das Spiel zu gewinnen, „ist nicht so mein Ding“. Ist eigentlich noch nie „mein Ding gewesen“. Was lag am 13. Juli 2014 näher, als leergefegte Kreis-, Landes-, Bundesstraßen und -autobahnen zu nutzen und eine Fahrt „ins Blaue“ zu unternehmen? Eben dieser „mittel- bis azurblaue Ausflug“ führte seinerzeit „das Frollein“ und mich in weltmeisterlicher Vorfreude nach Schleswig-Holstein an den Elbe-Lübeck-Kanal.

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Mittendrin im Dreieck Mölln/Lauenburg/Boizenburg stehen wir an der Rezeption und … ich staune nicht schlecht, als ich vom „Concierge“ wiedererkannt werde. Meine fußballerische Flucht 2014 ist also doch nicht „verjährt“.

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Schnell erreichen wir unseren Stellplatz, schlagen unser Lager für die kommenden fünf Tage auf und flugs wird der von uns aus der Bauerschaft Dringenburg importierte Spargel vorbereitet und auf seinen kulinarischen Weg zur und in die einzigartige Küchenmaschine geschickt. – „Kein Genuss ist vorübergehend, denn der Eindruck, den er zurücklässt, ist bleibend.“ (Johann Wolfgang von Goethe)

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Es naht die Nacht. Ich denke an Lunas nächtliches Intermezzo in Drochtersen und stelle mich auf ihren Weckruf gegen 1.10 Uhr ein. – Als wir gegen 7.30 Uhr aufwachen, ist die Welt in Ordnung. Warum auch nicht? Natürlich ist sie das! Und zwar bereits früher: „Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung“, behauptete schon der Autor Eric Malpass. Für uns war sie dann nicht nur noch in Ordnung, sondern sie blieb es. Auch für KLM Luna, die sehr entspannt bleiben konnte. Sowohl Frau- als auch Herrchen waren vor Ort.

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War einer von uns dann einmal nicht präsent, so hatte das „Frollein“ nicht die Gelegenheit und animalische Verpflichtung, z. B. das Bett zu bewachen und dieses gegebenenfalls auch warm zu halten. Eine Betreuung, die sie liebt, wir hingegen verzichten darauf mit Vergnügen. – „Zum zehnten Mal wiederholt, wird es gefallen.“ Hier irrt nicht nur das „Frollein“, nein, auch der bedeutende römische Dichter Horaz.

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„Wer in aller Welt kommt mit einem Gespann von knapp 12 Metern Länge in den Naturpark? Ja, wer ereifert sich, neben uns zu logieren?“ – Ich schrecke aus meinen ornithologischen Beobachtungen zweier der rund 10.000 Arten (exakt: 10.625) umfassenden Klasse der Wirbeltiere hoch. – „BRA-…“ Landkreis Wesermarsch. Breit grinsen mich Schwägerin und Schwager aus dem Fahrerhaus ihres durch Sicherheit, Stabilität und Effizienz überzeugenden Fahrzeuges an. – „Überraschung!“ – Alle wussten es natürlich, nur ich nicht. „Zur Strafe“ feiern wir am Abend aus- und ergiebig meinen Geburtstag. – „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.“ (Forrest Gump (Tom Hanks))

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Und wenn wir schon in der Nähe Möllns „zelten“, dann müssen wir auch Till Eulenspiegel, den im 14. Jahrhundert umherstreifenden Schelm besuchen. Wir kommen allerdings fast 700 Jahre zu spät. Der Schalk starb hier schon im Jahre 1350. Aber den Till-Eulenspiegel-Brunnen mit den blanken Fußspitzen und Daumen des Spaßmachers besuchen wir. Nicht besuchen können wir Konstantinos M. in und mit seiner feinen griechischen Küche. Hunde & Co. warten hier auf ihre Begleiterinnen und Begleiter auf dem historischen Marktplatz vor dem Lokal. Das Frollein Luna bei diesem Schietwetter bestimmt nicht.

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„Gesegnet seist du / Und all Deine lieblichen Fehler / Die Zukunft bist Du / Denn Du bist das Licht, das mich leitet“, singt Bernhard Albrecht Matthias Lasse Blümel alias Ben. Und meint damit nicht das Internet und unsere Mobiltelefone mit ihrer Computer-Funktionalität und -konnektivität. Doch eben diese leiteten uns an diesem Abend zu „unserem Griechen des Vertrauens“. In der „Taverne Inos“ in Güster lassen wir es uns inkl. Luna, die unter dem Tisch tief und fest schläft, gut gehen. – „Tu´ deinem Leib etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen.“ (Teresa von Ávila)

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Irgendwann ist er da, der Tag der Abreise. Noch schnell auf den einzigen Regenschauer an diesem Morgen warten, damit wir Vorzelt und Sonnensegel auch wirklich klatschnass verpacken können und auf geht die Fahrt ins schöne Ammerland. Da sind wir wieder. Eifrig schmieden wir die nächsten Reisepläne.

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3 Kommentare

  1. … na, dann mal alles Gute nachträglich zum Wiegenfest, mein Lieber!

    Beste Grüße
    Jens

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