Entlang des Zaunes zur Abwasserreinigungsanlage (Am Brinkacker) betreten wir an diesem Morgen den „Hörner Diek“. Das „Frollein“ (unsere Kl. Münsterländerin Luna) hat die Nase am Boden und verschafft sich einen Überblick vom „tierischen Treiben“ der vergangenen Nacht im Wiefelsteder „Nahabholzungsgebiet“.

Wir sind Zaungäste*. Wir betrachten aus der Distanz und haben dennoch keinen Abstand zu dem Geschehenen.

Und da wir die Situation mit und aus erwähntem Abstand betrachten, sind wir in der Lage, das sich uns auch heute morgen bietende Bild genauer wahrzunehmen. Wir stellen fest, dass der Standort des Zaungastes auch von Vorteil sein kann.

Es lässt sich nicht mehr rückgängig machen, was hier „entforstend“ geschah. Suchen wir also Hoffnung in der Volksweise (18. Jh.) „Alles neu macht der Mai“ von Hermann Adam von Kamp. – JA, ich bin entsetzt über diesen „mit Rücksichtslosigkeit und Härte“ durchgeführten Kahlschlag! Und ich bin nicht der Einzige.

[* In meinem Text habe ich mich z.T. an den Klappentext zu Siegfried Lenz´ 2008 in der 5. Auflage im Hoffmann und Campe Verlag erschienenen Erzählungen „Zaungast“ angelehnt.]
Traurig, einfach nur traurig, was die Gemeinde Wiefelstede sich da geleistet hat. Aber es scheint im Trend zu liegen, Grünes aus dem Ortsbild zu verbannen – siehe die geplante Bebauung des Grundstücks An der Bäke / ehemals Ummo Lübben. Schon jetzt gibt es leerstehende Ladenflächen im Ort, aber da ja ein Investor Geld verdienen möchte, erlaubt man ihm, die vorhandene Bebauung inklusiv des reichhaltigen Baumbestandes zu entfernen und dort Wohn- und Geschäftshäuser zu errichten. Mein Vorschlag für die Nutzung: Arztpraxen, Apotheke, Friseur, Bäckerei!
Es schreit zum Himmel ……