Mit Magellan durch Feld und Wald

„Weißt Du?“, beginnt Luna zwischen dem Dingsfelder Weg und der Gristeder Straße ein Gespräch, das, ich ahne es bereits, uns zurück in die Geschichte führen wird. „Vor fast auf den Tag 500 Jahren fand der Portugiese Fernão de Magalhães auf den Philippinen den Tod. Er war zuvor mit fünf Karavellen zur ersten Weltumseglung aufgebrochen. Nachdem er die brasilianische Küste erkundet hatte, entdeckte er noch die nach ihm benannte Wasserstraße zwischen Feuerland und dem südamerikanischen Festland.“

Es war bedeckt zwischen Kuhhorn, Eggehorst und Kollmoor. Ein wenig trüb. Daher gibt es heute schwarz/weiße Eindrücke von unserem Gang durch Feld, Wald und Flur

„Auf der Nordwestfahrt durch das damalige Mare Pacificum erreicht er die Philippinen. Und wird dort erschlagen.“ Mein historischer Konter kommt nicht von ungefähr: Vor wenigen Tagen habe ich mit einigen Kindern die Entdeckungen und Eroberungen der frühen Neuzeit besprochen. Christoph Kolumbus, Vasco da Gama, Amerigo Vespucci und eben der Portugiese Fernão de Magalhães (vielen unter dem Namen „Magellan“ bekannt) verweilen noch in meinem Kurzzeitgedächtnis. Also: „Vorsicht, Fräulein Luna!“

Auf der Grenze Mansholter Holz und Kuhhorn steht dieser Schuppen. Der Zahn der Zeit nagt inzwischen an ihm

„Ja, dass Juan Sebastián Elcano nach diesem tragischen Vorfall die Fahrt mit seinem Schiff westwärts fortsetzt, dabei Borneo, die Molukken und Timor berührt, später noch Afrika umfährt und schließlich mit 18 Überlebenden am 6. September 1522 wieder Spanien erreicht. Bemerkenswert!“ – Wer in aller Welt war Juan Sebastián Elcano? Ich suche den Strohhalm, an dem ich mich umgehend aus meinem „historischen Elend“ schwingen kann.

Am Kuhhornsweg

„Mit dieser ersten Weltumsegelung wurde die Kugelgestalt der Erde praktisch demonstriert, liebe Luna.“ Das ist, wenn auch korrekt, doch ziemlich mager und ich bemerke Lunas verstohlen triumphierendes Grinsen um die Lefzen. Immerhin besitzt sie jetzt so viel Anstand, mich nicht vollkommen zu beschämen.

Kurz hinter der Halfsteder Bäke am Kuhhornsweg

Was habe ich während unseres heutigen Morgenspaziergangs durch Feld, Wald und Flur gelernt? Ich muss mein Kurzzeitgedächtnis trainieren und „Der große Plötz (Auszug aus der Geschichte)“ wird zukünftig einen höheren Platz in meinem Bücherregal bekommen. Gerade so hoch, dass Kleine Münsterländerinnen ihn nicht erreichen.

„Im Eggehorst, im Eggehorst ist Holzauktion.“ – Nein, ist sie nicht, aber es klang so schön

„Du? Ist es nicht schade, dass die Verdichtung der gasförmigen Materie zum flüssigen Glutball und die Erstarrung der Erdkruste in erdgeschichtliche Bereiche ohne jede Dokumentation fallen?“ „Luna!“ – Sie hat tatsächlich auch die Grundlagen der Erdgeschichte im „Plötz“ gelesen.

[Es mag wohl ein wenig verwunderlich anmuten, was ich mir einfallen lasse, um einige Fotos unseres heutigen Spaziergangs zu zeigen.]