Maskenball

Covid-19. Pandemie. Situation in Deutschland. Risikobewertung. Infektionsschutz. Maßnahmen und Strategie(n). Kaum ein anderes Thema beherrscht die Schlagzeilen der Medien und diszipliniert Bürgerinnen und Bürger mehr als dieses Virus.

Was habe ich zu diesem schwierigen Thema Sinnvolles und Nutzbringendes zu sagen? Nichts. Aber ich möchte eine Geschichte erzählen:

Irgendwann und irgendwo im Nordwesten Niedersachsens übte regelmäßig und „einheitlich“ eine Truppe den (militärischen) Ernstfall. Taktische (und technische) Überprüfungen gehörten in steter Folge zu den allgemein- und fachspezifisch-militärischen „Geselligkeiten“ der Flugabwehrraketenbataillon-26-Truppe an der Rodenkircher Molkereistraße 21 und den Stellungsbereichen am Lockfleth bei Sürwürden und Rodenkircherwurp, letzterer eigentlich mehr auf dem Gebiet des Schweierfeldes gelegen.

Diese Übungen und Überprüfungen durch „check-teams“ aus deutschen Landen und den Staaten der Natopartner, brachten es mit sich, dass (damals ausschließlich) „Mann“ Stunden unter ABC-Vollschutz verbrachte. Hatte „Er“ seine Schutzausstattung erst einmal angelegt, waren die nötigen Meldungen abgesetzt, alle erforderliche Maßnahmen ergriffen und kehrte so langsam, aber stetig Ruhe in den Bereichen ein, dann nickte der eine oder andere schon einmal ein und bemerkte dabei nicht, dass ihm „hilfreiche Kameraden“ mit dem Edding® 2000 die Sichtfenster der ABC-Schutzmaske „verdunkelten“. Andere kamen zum Nachdenken. Es ist nicht meine Absicht, diese „in Ruhe befindlichen“ Kameraden einer mangelnden Verantwortung, Einstellung und abwesendem Engagements zu bezichtigen!

Ich dachte in solchen Situationen, meistens hielt ich mich dann in „innerer Einkehr“ in der ACO-Zelle (taktisches Koordinierungszentrum), beim FüNaSi (Einsatzplanung der örtlichen Bodenverteidigungskräfte) oder „im Bunker“ unter dem TB-IFC (Technisches Büro Feuerleitbereich NIKE) auf, an „all´ die anderen, die da draußen sind“, die Zivilbevölkerung, die dem „Fallout nach einer Kernwaffenexplosion“ schutzlos ausgeliefert war und auch heute noch wäre. Da zogen dann die Gesichter der Familie, von Freunden, Nachbarn, dem Team „meines“ Supermarktes und guten und flüchtigen Bekannten an meinem geistigen Auge vorbei.

Heute setzen wir uns als „Schutzmaßnahme“ mit dem Anlegen und Tragen eines Mundschutzes auseinander. Und diesen gibt es, wie damals eine ABC Schutzmaske inkl. Ersatzfilter, nicht einmal in ausreichendem Maße für das medizinische und pflegerische Personal in Krankenhäusern sowie in den Senioren- und Pflegeheimen. – Nun werden die Baumärkte wieder geöffnet. Und sofort schießt mir dieser alte Bw-Spruch in den Kopf: „Was, „Maske“, hast Du nicht? Dann schnitz´ Dir eine!“ – Stimmt! Im Baumarkt gibt es alle Einzelteile.

„Bunte Vielfalt“. Auch und gerade in der Covid-19-Krise