Langwarder Groden

Der Langwarder Groden zwischen Fedderwardersiel und Langwarden ist ein besonderer Ort in Butjadingen, dieser Nordsee-Halbinsel an der Wesermündung. Ein vier Kilometer langer Rundwanderweg, Vogelbeobachtung und der Naturentdeckungspfad bieten besondere Erlebnisse in direkter Nachbarschaft zur fast 200 Quadratkilometer großen Meeresbucht Jadebusen. Bei frischen -1°C lassen wir uns auf dieses Abenteuer ein.

Natur erleben: Langwarder Groden

Vor dem Feldhauser Deich bewegen wir uns auf dem von der See angeschwemmten Neulandgebiet, dem Groden. Der Wind meint es gut mit uns und schickt uns heute lediglich einen „milden Hauch“ entgegen. – Das haben wir an anderen Tagen schon ganz anders erlebt.

Naturerlebnispfad Langwarder Groden

Vor uns das Watt und dort, irgendwo „mittendrin“, das Fedderwarder Sieltief. In der Ferne sehen wir den Bremerhavener Überseehafen mit dem Eurogate Containerterminal. Das Naturerlebnis Vogelwelt macht sich rar. Nun gut, drei Tage nach Weihnachten atmen auch Flora und Fauna durch und sammeln neue Kräfte.

Langwarder Groden

Ich frage mich, ob der eine oder die andere, die sich heute mit uns auf dem Langwarder Groden aufhalten, von der Weihnachtsflut 1717 weiß? Dieser schwersten Sturmflut, die vor etwas mehr als 300 Jahren die gesamte Nordseeküste heimsuchte. Die Inseldurchbrüche u.a. auf den Ostfriesischen Inseln verursachte und weit mehr als 10.000 Menschen, darunter mehr als 1.800 Butjenter, das Leben kostete.

Oder, ob einer von ihnen die Legende vom Langwarder Fischer, der es nicht lassen konnte, an einem Sonntag, die Glocken der Langwarder Kirche läuteten bereits, auf Buttfang zu gehen, kennt? Und weil ich gerade die Langwarder Kirche erwähne: Weiß einer der Erholungssuchenden, wer im Langwarder Gotteshaus im Jahr 1514 nach dem schändlichen Verrat an den Butjadinger und Stadlander Friesen beim Strohauser Sieltief (heutige Gemeinde Stadland/Unterweser) Zuflucht suchte? – Nein, das weiß bestimmt keiner. Wie auch? – Ich will hier nicht den Oberlehrer spielen. Es sind allein meine Gedanken, die mir (oft ohne „Vorwarnung“) in den Sinn kommen.

Sie darf auch im Deichvorland nicht fehlen: „Seehund“ Luna

Und während wir (auf dem Bohlenweg) „über das Watt laufen“, ich an die im 13./14. Jahrhundert wesentlich weiter im heutigen Watt liegende Küstenlinie und die im Laufe der Jahrhunderte „dort draußen“ versunkenen Städte (Fedderwarder Kichdorf, Old Berdyck oder Nei Bördick, um nur einige zu nennen) denke, fällt mir (m)eine Geschichte ein: Die vom Krabbenfang mit der „Möwe“.

Auf dem Weg zur Vogelbeobachtungshütte

Ich schreibe sie einmal auf. Morgen.

Watt. Der Küstenbereich, der bei Ebbe trockenfällt. Allerdings nicht nach dem schottischen Wissenschaftler und Ingenieur James Watt benannt ;-