Kaum weg und schon wieder zurück

Es kam uns wie eine Ewigkeit vor. Pandemische Gründe zwangen uns monatelang zur Zurückhaltung und schränkten die Reisefreiheit aller ein. Und dann war es endlich so weit. Nein, nicht in Richtung der spanischen Baleareninseln, in den östlichen Zipfel Europas und Vorderasiens oder die Heimat von Shakespeare und den Beatles zog es uns. Obwohl geimpft, aber nicht naiv und leichtsinnig, ging es für uns einfach einmal wieder ins Zweistromland zwischen Dortmund-Ems-Kanal und der alten Ems. Nur den Caravan in die emsländische Landschaft stellen, die Seelen baumeln lassen, ein Besuch „beim Griechen“, ein Eis „beim Italiener“ in Lathen, eine Pizza in Steinbild und die eine und andere Fahrradtour unternehmen. Mehr nicht.

„Wie komme ich hier nun am besten vorbei?“ Von dieser Sorge getragen, versucht ein „Herr“ die Unfallstelle in Steinbild-Kluse egoistisch drängelnd-unsensibel zu passieren. (Oder war es einfach nur ein dummer Mensch?) Im Bruchteil einer Sekunde kam es zuvor zum Unfall: Ein gebrochenes Fußgelenk, zahlreiche Abschürfungen, Prellungen, Stauchungen und etliche, später erkannte Verletzungen sind das Resultat. Die „Beste von allen“ liegt am Boden, ich versuche sie zu beruhigen und irgendwie in eine aufrechte Position zu bringen. Zwei freundliche holländische Damen helfen, die Straße zu räumen. Der weiterhin unengagierte „Herr“ wird jetzt fordernd ungeduldig und ich bin zu höflich, zu angespannt und zu beschäftigt, ansonsten hätte ich ihm in diesem intensiven Moment gern „dynamisch-nachdrücklich“ demonstriert, „wo der Barthel den Most holt“.

Für ein Foto reichte die Zeit dann doch