Am Hörner Diek wird es langsam Frühling. Es „tut sich was“ an, in und um die Funktionsbecken. Auf einem der Teiche schwimmen Graugänse. „Vulpes vulpes, du hast die Gans gestohlen“, singt Luna.

„Meine liebe Luna, reicht es nicht, „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“, zu singen? Wer kennt den Fuchs schon unter seinem wissenschaftlichen Namen?“ „Du, sonst hättest du mich nicht korrigiert.“
So, heute eröffne ich die „antike Schlaumeier-Viertelstunde“: „Hast du schon einmal etwas von dem teumessischen Fuchs gehört? Dieser Figur aus der griechischen Mythologie.“ Ich Witzbold! Es wäre nicht Luna, käme nun nicht: „Er soll ein menschenfressender Fuchs gewesen sein. Von den Göttern wegen eines Frevels gesandt, verwüstete er ganze Landstriche, zerriss Mensch und Tier und konnte nur besänftigt werden, wenn man ihm jeden Monat einen Knaben als Opfer vorwarf. Raue Sitten, die der Olymp diktierte.“

Wieder bin ich dazu verdammt, aus der zweiten Reihe sprechen zu müssen. „Und durch göttliche Fügung konnte ihn kein Jäger fangen. Eines Tages geht Amphitryon zu Kephalos. Er verspricht ihm einen Anteil an einer Kriegsbeute, wenn Kephalos seinen Jagdhund Lailaps auf den teumessischen Fuchs ansetze.“
„Ein ewig andauernder Kampf, denn der Fuchs, den niemand fangen kann und der Hund, dem niemand entkommen kann, führen die Jagd ins Unendliche. Wer bereitet dem ein Ende?“
„Zeus. Er verwandelt beide Tiere zu Stein.“
„Es wird ja auch behauptet, sie seien an das Himmelsgewölbe versetzt worden, als die Sternbilder Canis Major und Minor.“

Und einmal mehr hat die Kleine Münsterländerin das letzte Wort. Ich stehe wie versteinert da. Nein, nicht durch Zeus. Es war meine tierische Begleiterin. – Einmal mehr.