FlgH OL Splitter

Am 17. Juni 2004 habe ich auf dem Fliegerhorstgelände an der Alexanderstraße in Oldenburg mal wieder das Geb. 99 fotografiert. Einige Jahre später wurde dieses wegen Einsturzgefahr abgerissen.

Startbahnkopf „28“ im Oscar-Bereich (Osten) des einstigen Fliegerhorstes. Gebäude 210 (erbaut 1970) und Shelter (Flugzeugschutzbau) 12 sind dargestellt. Es fehlen u.a. Geb. 51, 190, 191, 215

Mit „99“ verschwand dabei auch ein von Hand und mit großem Fleiß großflächig angefertigter Fliegerhorstplan aus der Historie des einstigen Nato-Flughafens. Durch Zufall konnte ich einen Splitter dieses Werkes (auf Spanplatte) aus den Trümmern bergen. Und ich denke, dies ist das einzig „überlebende“ militärgeschichtliche Fragment aus dem 1956 errichteten Gebäude.

Die Shelter 15 – 19 im Sierra-Bereich (Süden)
Die Start- und Landebahn bildete die „Grenze“ zwischen Osten und Süden. Damit es etwas bildlicher wird: dieser Bereich lag in „Towernähe“, das Tanklager (Geb 166), das per Bahn über die Alexanderstraße „bedient“ wurde, befand sich in der weiteren Verlängerung (nach rechts) der „Flight“

Anmerkung: In Notfällen (Startabbruch, Fehllandung, technische Störung) brachte die Flugzeugfanganlage (gelbe Rechtecke bei „28“ auf dem letzten Foto) Flugzeuge auf kurzer Strecke zum Stillstand.

5 Kommentare

  1. Wie oft mag die Fanganlage wohl benutzt worden sein? Hoffentlich nur äußerst selten, ich kann mich an keinen Fall erinnern!

    Beste Grüße
    Jens

    1. In Oldenburg kenne ich keinen Fall, aber in Wittmund habe ich seinerzeit eine „Vollbremsung mit Haken“ erlebt. Feuerwehr, San, alles stand parat. Da denkst Du nur an den Piloten! – Ging alles glücklich aus.
      Viele Grüße
      Ronald

  2. Wenn ich daran denke, frage ich morgen mal meinen Dad!

    Beste Grüße
    Jens

  3. Ich hab mir jetzt Informationen aus erster Hand geholt :-):

    Es gab in Oldenburg zwei Fangsysteme, zuerst eine Netzanlage, später die sogenannte Hook Barrier.

    Die Netzanlage bestand aus zwei Stahlseilen mit einem vertikalen Abstand von ca. 3 Metern, zwischen die ca. 15-20 cm breite Streifen aus hochfestem Gewebe gespannt waren. Wenn der Pilot erkannt hat, dass die Fanganlage notwendig sein würde, hat er „Request Barrier“ an den Tower gemeldet, die Fanganlage wurde dann mit pyrotechnischer Hilfe aufgestellt.

    In Oldenburg gab es nur eine solche Anlage, d.h. wenn der Wind gedreht und somit eine Änderung der Anflugrichtung notwendig gemacht hat, musste die FlgH-Feuerwehr die Anlage ab- und am anderen Ende der Runway wieder aufbauen. Danach war eine Abnahme des zuständigen FSO notwendig. Dauer einer solchen Aktion ca. 30 Minuten.

    Es gab vereinzelte Fälle, in denen eine F-86 oder eine G 91 diese Anlage gebraucht hat. Insbesondere bei der G 91 waren die Ladungen nicht ohne, es kam wohl häufiger vor, dass der Bremsfallschirm nicht ausgelöst wurde, sich nicht entfaltete o.ä., dazu kam die Konstruktion der Bremse. Diese war Bestandteil der Felge und sass sehr weit innen, so dass keine zufriedenstellende Kühlung möglich war.

    Die Hook Barrier war ein Stahlseil, auf dem ca. 12-15 cm hohe Kunststoffrollen im Abstand von ca. 1 Meter angebracht waren, damit das Seil nicht auf dem Boden aufliegt, sondern sich der Fanghaken des Flugzeugs im Seil verfangen konnte. Die Abbremsung erfolgte dann hydraulisch.

    Zumindest eine F-104 hat die Hook Barrier in Oldenburg mal benötigt.

    Beste Grüße
    Jens

    1. Hallo Jens,

      aber „Hallo!“. Da hast Du ja ausgiebig und eingehend nachgeforscht. Vielen Dank für diese Informationen. Ich habe darüber so gut wie gar nichts gewusst.

      Viele Grüße
      Ronald

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