Das Gespräch in der Bewegung

„Wenn ich mich recht erinnere, dann …“, Luna setzt wieder einmal zu einem tiefgründigen Gespräch in der Bewegung an, „ist doch auch Walther von der Vogelweide einmal zu Gast im Kloster Tegernsee gewesen. Mir fällt auf, dass Du Dich in den letzten Wochen sehr viel mit der im 8. Jahrhundert gegründeten Abtei der Benediktiner befasst.“ „Ja, der Roman „Sturm am Tegernsee“ ist der Grund für mein Interesse an allem, was sich dort so um 1200 ereignete und wer sich hier im Hochmittelalter begegnete. Natürlich sind es auch mein Vater und seine Vorfahren, die einige Jahrhunderte später am Tegernsee lebten. Ich schließe es allerdings aus, dass meine Wurzeln in der Benediktinerabtei liegen.“

Am Hörner Diek. Auch ohne tiefgründige Gespräche (m)eine Oase

Das Frollein ist eben eine sehr aufmerksame Kleine Münsterländerin. Der Heidewachtel entgeht nichts. Ob Fasan, Wildkaninchen, Nachbars streunende Katze, ups, natürlich meine ich Nachbars „Freigängerin“, oder meine aktuelle Lektüre. Woher weiß sie, dass sich Walther von der Vogelweide 1216 im Kloster Tegernsee aufhielt. Ich habe nicht mit ihr darüber gesprochen, noch ihr einen Einblick in meine Notizen ermöglicht. Aus Erfahrung weiß ich, was mir dann blüht. – Was hat es mir genutzt?

„Der damalige Abt Berthold I. bewirtete den Lyriker allerdings sehr spartanisch: Wasser statt Wein. Darüber beklagte sich Walther später in einem Gedicht, liebe Luna.“ „Das hätte ich an Walthers Stelle dem damaligen Erzbischof von Salzburg, Eberhard II. von Regensburg erzählt, der war ja wohl ohnehin nicht so gut auf den Abt und sein Kloster zu sprechen.“ Woher hat sie das nun wieder? „Oder gleich dem Papst Honorius III., liebe Luna.“

Der „Teich“ ist eigentlich ein Funktionsbecken der Abwasserreinigungsanlage Am Brinkacker. Aber wie hätte sich das in meinem Text gelesen?

„Und was ist das Leben ohne Wein? Denn er ist geschaffen, dass er die Menschen fröhlich machen soll.“ Nun zitiert sie auch noch das Buch Jesus Sirach (Sir 31,33-34). Fast ratlos und ganz und gar nicht von meinem „Gegenschlag“ überzeugt, kontere ich: „Sei kein Held beim Weinsaufen; denn der Wein bringt viele Leute um.“ (Das Buch Jesus Sirach (Sir 31,30))

Ich meine, ein verschmitztes Grinsen im Gesicht des Frolleins zu entdecken. Dann macht sie sich auf, die Enten und Wildgänse am Teich zu zählen.