Es ist lange her, dass wir unsere alte Heimat an der Wesermündung, das „Heim der Blitze“ (Pleccateshem), besuchten. Erwähnt wurde Blexen bereits im Jahre 789 im Zusammenhang mit dem Tod des Bischofs Willehad. Er, der als Missionar in Friesland und im Gebiet der Sachsen aktiv war, verstarb hier an einem heftigen Fieber.

1998, Blexen war inzwischen nicht mehr durch den Fluss Heete vom Festland abgetrennt, verließen wir die einstige Insel an der deutschen Nordseeküste. Die Weltpresse nahm davon keine Notiz und so leben wir seitdem unbemerkt und -auffällig im Ammerland.

Auch heute bemerken die knapp 2.800 Bürgerinnen und Bürger des Nordenhamer Stadtteiles es nicht, dass wir mit unseren Fahrrädern, das Lunamobil inklusive der darin ruhenden Kleinen Münsterländerin im Schlepp, den Deichsicherungsweg parallel zur Titanstraße in Richtung des Segelflugplatzes Blexen befahren. Später werden wir das „Heim der Blitze“, oh, wie hast Du Dich verändert, über Am Rhynschloot, Fährstraße, An der Papenkuhle und die Lunestraße wieder verlassen. Wir parken am Fähranleger in Blexen. Nein, nicht auf einem kostenpflichtigen Platz, die Ehemaligen kennen sich aus.

Ein Besuch der Wesermarsch und speziell der Butjadinger Halbinsel ohne Nordseekrabben geht gar nicht. „Nordseekrabbe“. Da habe ich ein Thema angeschnitten. „Nordseegarnele“, „Sandgarnele“, „Strandgarnele“ oder „Krabben“ höre ich beharrliche Urlauberinnen und Urlauber, Besucherinnen und Besucher der Wesermündung und Nordseeküste rufen. „Krill!“, ruft ein in seiner Zuordnung vollkommen daneben liegender Herr X. aus Nordrhein-Westfalen. „Pustekuchen!“, entgegnen wir und bestehen auf „Granat“. Um zu einer vollständigen namentlichen Verwirrung beizutragen, könnten wir nun noch „Porre“ und „Knat“ anbieten, aber das sparen wir uns.

Erst vor wenigen Stunden der Nordsee entrissen, bekommen wir bei den „Fischern unseres Vertrauens“ die frischen und so schmackhaften Krabben, Granat, Garnelen, Nordseekrabben, Strand- und/oder Sandgarnelen. – „Nein, keinen Krill, Herr X. aus NRW!“

Dem Randmeer des Atlantischen Ozeans (Nordsee) und uns ist es so ziemlich egal, wie „die anderen“, unsere Granat nennen. Jetzt geht es nur noch um den reinen (Hoch-)Genuss. Ja, die Meeresbewohner müssen zuvor noch, je nach Talent und Geschick teilweise mehr oder weniger zeitaufwändig, gepult werden, aber dann …
… lasse ich die Fotos sprechen:



Vielen Dank an „unsere Fischer“ Franz und Thomas. Es war wieder einmal ein lukullisches Erlebnis „erster Kajüte“!