2014. Auf neuen Wegen

Um bei meinen Fotosafaris durch die norddeutsche Tiefebene ein Dach über dem Kopf zu haben, überlegte ich in 2014 hin und her. Ich wollte unabhängig von Wind und Wetter sein, die Zeit bis zum Sonnenuntergang nicht auf einer Parkbank oder im Auto verbringen und, falls es mir an einem Ort besonders gut gefällt, auch einmal eine spontane Übernachtung einplanen können.

Mich begleiteten in diesem Sommer die verwegensten Ideen: Unter anderem wollte ich mir einen dreirädrigen italienischen Klein(st)transporter zulegen. Mit dem Frollein (Luna, der Kleinen Münsterländerin) und im Schlafsack auf der Ladefläche „der Biene“ (ein Ape aus dem Hause Piaggio) meinte ich, eine Lösung gefunden zu haben.

Dann erinnerte mich „die Beste von allen“, meine Ehefrau, an mein tatsächliches Lebensalter und die einst berufsmäßig und somit „befohlenen“ Übernachtungen zu jeder Jahreszeit in Feld, Wald, Flur und oft auch in unmittelbar dem Abriss entgegenblickender Liegenschaften meines einstigen militärischen Arbeitgebers. Diese Erinnerung ließ mich schnell zur Vernunft kommen.

Eine unserer ersten Ausfahrten führte uns „auf die andere Seite“: Wir überquerten die Weser

Ich traute mich an einen kleinen Wohnwagen heran. „Die Beste von allen“ ließ mich gewähren. Er wurde unser „Flying Dutchman“, der „Fliegende Holländer“. Der Caravan (Model 1998) stammte ursprünglich aus den Niederlanden, daher benannten wir ihn nach der Wagnerschen romantischen Oper. Der Name „Kapitän Bernard Fokke“, dessen Geschichte diese Oper behandelt, klang zwar auch gut und erschien uns durchaus angebracht, aber der „namentliche Spaßfaktor“ wäre dabei vielleicht auf der Strecke geblieben.

Als originale Deichkinder durften wir 2014 einen Ausflug nach Fedderwardersiel nicht auslassen. Ich habe heute noch den Geruch der frischen Matjesbrötchen, der sich beharrlich im Wohnwagen hielt, in der Nase

Spaß brachte uns das Reisen mit dem Flying Dutchman auf alle Fälle. So viel Spaß, dass wir heute mit einem modernen Dickschiff reisen. Aber den Fliegenden Holländer werden wir nie vergessen.